FLORA
Auf der Insel wachsen spontan 612 Pflanzenarten (Farne und Pflanzen mit Blüten), von denen die meisten als heimisch betrachtet werden können. Die Vegetationsform, die am meisten vorzufinden ist, ist dorniges Gestrüpp, das sich durch Täler und über Hänge zieht. Die Palmen findet man auf dem Grund von Schluchten und Tälern und vor allem an den Rändern der alten Anbauterrassen. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Palmenhain von Haria.
Die Bougainvillea ist die farbenprächtigste Pflanze der Kanarischen Inseln. Wer ist nicht schon vor einem Haus, hier auf den Kanaren, mit einer üppig rankenden Hecke in leuchtenden Farben, mit Erstaunen stehengeblieben! Die kräftigen Farben und der üppige Wuchs der Bougainvillea bezaubern immer wieder den Betrachter. Die Bougainvillea, oder volkstümlich auch Papelera oder Papierblume genannt, wurde von dem französischen Weltumsegler Bougainville (1729– 1811) entdeckt und nach ihm benannt.
Es ist wohl die farbenprächtigste, immerblühende Pflanze auf den Kanaren. Ihre intensiven Farben Rot, Lila, Violett und Orange entzücken immer wieder den Blumenfreund. Die Bougainvillea ist eine rankende Pflanze mit verholzten, langen stacheligen Trieben und langanhaltenden Blüten. Die Blüten sind eigentlich Hochblätter, wie sie auch bei dem Weihnachtsstern wachsen.
Die Blüten sind dünne, gelbliche Röhrchen inmitten von drei Hochblättern. Sie öffnen sich nachts und deshalb gehört die Bougainvillea zu den Nachtblühern, obwohl sie uns mit ihrer Farbenpracht auch von morgens bis abends erfreut. Die Bougainvillea zählt wohl zu den schönsten und am meist bekanntesten Pflanzen der Kanarischen Inseln, obgleich sie keine Rarität in der Pflanzenwelt ist. Das Ursprungsland ist die Südsee.
Unter den Heilpflanzen gilt die Aloe Vera Pflanze als unbestrittene Königin. Bereits seit Jahrtausenden greifen die Menschen auf diese Pflanze zurück. Vor allem bei Haut- und Brandverletzungen wie Sonnenbrand, bei Pilzbefall, Gastritis und eitrigen Geschwüren wusste man um die lindernden Eigenschaften dieser Aloe Vera Pflanze.
FAUNA
Ohne Zweifel sind die wirbellosen Tiere, und unter ihnen die Insekten, die zahlreichsten auf dem Archipel und deshalb auch auf Lanzarote. Was Lanzarote anbetrifft, so sind zwei Arten erwähnenswert: Eine fossile, die Antophoren und eine lebende, die Koschenillen (Schildlaus), die einen großen Einfluss auf die Landschaftsgestaltung haben. Diese Insekten hatten in der Vergangenheit eine große wirtschaftliche Bedeutung, denn aus ihnen wird auch heute noch ein roter Farbstoff für die Kosmetik und Lebensmittelindustrie gewonnen.
Die Präsenz von Wirbeltieren auf der Insel ist ziemlich ärmlich, und nur die Vögel zeichnen sich durch einen relativen Artenreichtum aus. Auf dem Archipel haben Lanzarote und die zugehörigen Felseninseln die meisten brütenden Spezies, die zum Teil heimisch sind. Oft machen diese Tiere hier auch nur auf ihren Wanderungen Station. Die unbewohnten Küsten von Lanzarote, die Tümpel, Lagunen, Salinen und andere Feuchtgebiete dienen den Vögeln als „Wohn-, Schlaf- und Essstätte“, wobei die Arten je nach Jahreszeit variieren.