Vier ausgeprägte Charakterzüge der Canarios sind:
- Großzügigkeit
- Gastfreundlichkeit
- Humor
- Toleranz
Aber wie überall, haben sie auch hier ihre Grenzen.
In Restaurants, Museen, öffentlichen Bereichen, Sehenswürdigkeiten etc. ist es nicht gewünscht und teilweise auch nicht erlaubt, in Badebekleidung zu erscheinen. Wir bitten Sie daher, bei einem Besuch entsprechende Kleidung zu tragen.
Canarios beherrschen Fremdsprachen in der Regel zwar nur „mas o menos“ (mehr oder weniger), „un poco“ (ein bisschen) oder „ni un poco“ (überhaupt nicht) und wenn sie es tun, dann eher Englisch als Französisch oder Deutsch, aber man wird sie verstehen. Ob sie allerdings auf Anhieb die Canarios verstehen ist fraglich, denn der kanarische Dialekt ist in ländlichen Gebieten derart extrem, dass selbst Festlandspanier Schwierigkeiten haben, alles mitzubekommen. Ob an Amtsschaltern, Supermarkttresen oder Haltestellen – fast nirgendwo kommt man leichter ins Gespräch als in der Warteschlange.
Die Canarios sind sehr kinderlieb, gesellig und haben einen starken Familiensinn, der übrigens so manche Lücke im sozialen Netz auffängt. Die Großeltern werden oft von ihren Kindern und Enkeln versorgt. Job- oder Wohnungsvermittlung, Geschäftsabschlüsse, vieles verhandelt man über Familienbeziehungen.
Hilfsbereit sind die Canarios auf jeden Fall, doch nur selten eilfertig. Es empfiehlt sich mit einem anderen Zeitgefühl zu rechnen, als zu Hause. Die kanarische Gesellschaft hat ihre eigenen Praktiken, sie funktioniert nicht auf Knopfdruck.
Ein idealer Spiegel der Volksseele sind die „Plazas“, die Dorf- und Stadtplätze. Sie sind eine sehr lebhafte Bühne für das Theater des täglichen Lebens. Vor allem in den Abendstunden werden sie lebendig. Richtig ruhig wird es auf den Plazas nur nachts und während der Siesta; die lange Mittagspause von 13–16 Uhr ist heilig – vielleicht, weil sie wahrhaftig die beste Erfindung der Welt ist.